Mut im Blick, der Mund im Schrei verzerrt, zerstörerische Energie. In der linken Hand das Gewehr, in der rechten der bereits gezündete Molotow-Cocktail, den der Guerillakämpfer gleich mit voller Wucht ins feindliche Lager schleudern wird. Diese 1979 von Susan Meiselas in Nicaragua aufgenommene Fotografie ist über die Jahrzehnte zu einem internationalen Symbolbild gegen Unterdrückung und für Revolution geworden, fest verankert im kollektiven Bildgedächtnis und massenhaft reproduziert als Graffiti, Poster oder T-Shirt. Was jedoch bleibt von der fotografischen Botschaft, wenn sich die Beziehung zwischen Fotografin, abgebildeter Person und Entstehungsgeschichte in der Kommerzialisierung des Bildes auflöst?
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